Mein Gespann hat vorübergehend einen Tauschmotor bekommen.
Das war vielleicht eine Aktion.
Zuerst habe ich, man wird ja älter, in meiner Garage eine Art "Portalkran" gebaut aus kantholz und einem elektrischen Seilzug. Lidl hatte sowas in der Grabbelkiste. Ich habe einfach keine Lust mehr auf Motor alleine aus dem Rahmen herausfädeln, Doppelschleifenrahmen machen da nur bedingt Spaß.
Das Fiese an dieser Geschichte war, dass beim Spenderfahrzeug nahezu alle Schrauben völlig Fertig waren,. Der Vorbesitzer war anscheinend jemand aus der Fraktion "erst wenn der kopf rund ist, hat die Schraube passendes Drehmoment.
Da wo Köpfe und innensechskant bzw torx nicht rund und überdreht waren, haben die Gewinde gefressen. Wahrscheinlich durch Salzlauge über lange Jahre war alles so festgerottet und gegammelt, dass ein großer Teil davon ausgebohrt, aufgedremelt oder gar mühsam per Hand aufgefeilt werden mussten.
Seien es die seitlichen Cover, seien es die Motorbefestigungen. Vom Auspuff rede ich gar nicht, ein Stehbolzen am vorderen Zylinder war derart festgebraten(ja Mutter war festgeschweißt!) Dass die Mutter kurzerhand abgerissen ist. Das Restgewinde war zu kurz und der ganze Mist hat zudem im Gewinde des Zylinderkopfes gefressen.
Weder Rostlöser, noch Wärme noch 10 Tage Einwirkzeit kombiniert, noch Stehbolzenausdreher haben geholfen. Letzterer Riss den Rest am Ende auch noch ab , also ausbohren und selbst da löste sich der Gewinderest nicht mehr.
Fürs Ausbohren, ich hatte im Zylinderkopf die ersten anderthalb Gewindegänge die der Rostlöser freigeräumt hat, habe ich mir aus einem herumliegenden M8 Entlüfternippel eine Bohrzentrierhilfe gebaut. Nachdem ich den Rest des Stehbolzens sauber geglättet hatte mit einem Dremel, konnte ich dank Zentrierhilfe die Mitte sauber lokalisieren und ankörnen.
Nach dem Körnerschlag Zentrierhilfe wieder drauf und mit 3mm Bohrer chön mittig vorgebohrt. Mit Linksschneidenden Bohrern, die laufen quasi falsch herum, haben aber schon so manchen Gewinderest zum Ausdrehen überredet.
Dieses Mal nicht. Eingedenk meiner Erfahrungen mit irgendwelchen abgerissenen linksausdrehern oder reingedroschenen torx bits und diesen Spenderfahrzeug im Besonderen, habe ich auch keinen solchen Versuch unternommen. Ich hab dann bis 6.5mm aufgebohrt und dann konnte ich endlich die Reste herunterbiegen, aufbrechen und mit einer Zange Spiralen ausziehen.
Noch mal mit einem Schneideisen Gewinde gesäubert und neuen Bolzen mit keramikpaste eingesetzt. Das verfügbare Gewinde ist zwar mit 12mm relativ kurz geworden, reicht aber für einen Krümmer locker.
Tja und dann ging es ganz fix. Ein weiterer Tag und der kaputte Gespannmotor war raus und ein weiterer und alles war wieder zusammen gesteckt. Ich habe für mich auch entschieden, dass ich auf das wahlweise beim seitenwagenbetrieb dankend verzichten kann, das Velorex Boot wieder dran zu schmieden, ist knifflig, weildie Anschlüsse lediglich Augen und Bolzen kennen und keine Kugelköpfe...
Wer Andern eine Bratwurst brät, hat meist ein Bratwurstbratgerät !