Unbedingt das Kerzengesicht anschauen. Nicht daß die Mühle grad zu mager läuft, dann kannst Du möglicherweise bald mit einem Loch im Kolben rechnen. Wenn der Isolator weißgrau wird, oder Du gar Glühzündungen bekommst, dann solltest Du schleunigst was tun.
Jede Änderung auf Ansaug, aber auch Abgasseite sorgt für eine andere Düsenabstimmung im Vergaser. Das erzählt einem bloß keiner, der Luftfilter und Auspuffe mit "soundsoviel PS mehr an Leistung" herstellt.
Hat die 250ér Mikuni drin? wenn ja, dann schau mal bei
Topham Vergasertechnik vorbei, die haben für so ziemlich alle Mikunitypen die passenden Abstimmungsteile. Musst mal selber raussuchen, was bei Dir drinsteckt, ich hab mich bisher diesbezüglich nur mit XS BS34 Vergasern und den BST40 der großen XV befassen müssen. eine Einzeldüse kostet rund 3,50€, für eine vernünftige Abstimmung brauchst Du schon ein paar Nummern größer und kleiner. Ich würd auch eine Luftdüse entsprechend eine Nummer kleiner und eine Größer mitbestellen. Die große Virago reagiert bereits auf Unterschiede von gerade einmal einem 2,5er Schritt in der Hauptdüse teils gewaltig.
Vergaserabstimmung ist seit den seeligen Zeiten von Opa Unger immer wieder der gleiche Mist. Düse rein, Testfahrt auf definierter Strecke, Werte aufschreiben, nächste Düse...Von viel zu Groß nach Klein testen, solange bis die Leistung nicht mehr steigt und wieder abfällt. Jeder Motor ist zudem da anders, Im Endeffekt musst Du die beiden Düsengrößen herausfinden, mit denen sie am Besten (schnellsten) läuft herausfinden und dann die Größere reinschrauben. Das ist wie eine halbe Sinuswelle. Ist die Düse viel zu groß, dann kotzt sie und fährt nur 50, mit der nächst kleineren wirds dann besser...irgendwann hast du dann 2 Düsen mit der sie hoffentlich 130 fährt, danach kommt eine Düse, bei der nur noch 110 gehen. Ab da wirds gefährlich, weil zu mager. Du musst dann also am besten die Düse reinschrauben, die die 130 geschafft hat. Ich würde zur größeren tendieren, es sei denn Du hast vor ins Gebirge zu fahren (1000m Höhe =eine Düsennummer kleiner)
Schau auch unbedingt auf Luftdruck und Temperatur bei derart Testereien...es ergeben sich alleine aus diesen Gründen bis zu 30% Luftmengenunterschied, die in den Vergaser gesaugt werden. (Deswegen gibts auch Höhentabellen, alles was auf Meereshöhe optimal läuft, das läuft auf 3000m viel zu fett und kotzt rum)
Ach ja, die Hauptdüse ist nur für den Bereich von ~75....80%-Vollgas alleine zuständig. Zwischen ~20% und ~75% macht die Nadelposition in Zusammenwirkung mit der Hauptdüsengröße die Musik.
Runterhängen Magerer, Höherhängen fetter. Wobei die Nadel am jeweiligen Ende in der letzten Kerbe wiederum eine Düsengröße in die jeweilige Richtung bedeuted.
Deine Umdrehungen der Schrauben dagegen bestimmen die Leerlaufluftmenge, die reingezogen wird und das beeinflusst den Motor nur in dem Bereich Standgas bis rund 20...25% der Leistung. Deine Einstellschraube hat also in keinster Weise irgendwas mit der erreichbaren Endgeschwindigkeit zu tun. Lediglich ein bissel Einfluss auf das Rumgeknalle im Schiebebetrieb hat die noch.
und Testfahrten Testfarten Testfahrten...immer nur eine Änderung und jede Änderung aufschreiben!
Wem das zu mühselig ist, es gehen für eine optimale Vergasereinstellung schon gern mal ein oder 2 Tankfüllungen sowie unendlich viel Zeit drauf...nun der Hobbybastler von heute sollte sich dann eventuell eine oder zwei
Colortune Testkerzen besorgen und damit arbeiten. Die Dinger kosten nicht die Welt sind aber für die Fehlersuche Gemischaufbereitung richtig gut brauchbar. Colortune Glaszündkerzen erlauben einen Blick auf die Verbrennung im Brennraum , während der Motor an ist.
Zwar primär für die Leerlaufgemischbereitung gedacht, findet man damit aber auch sowas wie klemmende oder defekte Chokes, oder eben falsche Nadelpositionen und zu kleine/zu große Hauptdüsen heraus.
Hier mal ein kleines Videozur Funktionsweise
Idealerweise hat man dann noch an den Vergasern Schwimmerkammerdeckel mit Ablassschraube dran, die einen Hauptdüsenwechsel bei eingebautem Vergaser zulassen. Dann hat man den Vergaser an einem halben Tag benahe optimal eingestellt werden. Zumindest hört damit das wilde Herumgedrehe an den Leerlaufluftschrauben oder Gemischschrauben, je nach Vergaserbauart, auf. Damit bekommt man innerhalb kürzester Zeit richtig gute Ergebnisse.
Eventuell muss auch noch die Luftdüse angefasst werden, kommt ein anderer Luftfiltertyp dran,dann gehts von vorn los. Das ist eine ganz normale Geschichte und das ist eben das was einem keiner sagt, wenn man anfängt Ansaug, oder Abgastrakt zu ändern.
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Mr.Eierhals« (30. Oktober 2013, 15:49)