Mein Navi ist ein alter Pocket PC (PDA), genauer ein Medion MD95000 (Baugleich Yakumo Delta 300) Wie er einst in den Jahren zwischen 2000 und 2005 zu tausenden unter die Leute geworfen wurde.
Auf diesem läuft TomTom mit halbwegs aktuellem Kartenmaterial.
Das PDA kam einst mit Fahrradhalterung daher, Schutztasche und Regenhaube ebenfalls. Die Fahrradhalterung von Brodit ist derart massiv, daß ich damit schon gut 180 losgeknotet bin und da hat sich nichts gelöst.
Am PDA hängt ein FM Transmitter von Pearl in der Größe eines USB Sticks, dieser hat einen 12V Anschluss, kann aber auch mit Batterie betrieben werden und passt mit in die Schutzhülle.
Der FM Transmitter sagt seinerseits auf der eingestellten Frequenz dem FM Radio meines Handys wo es langgeht.
Auf Langer Strecke gibts also Musik, weitreichende Sender empfohlen, wenn mein Navi was zu sagen hat, dann gibts eine Anweisung über das Radioprogramm.
Dadurch hab ich einen entscheidenden Vorteil, ich muss mich nicht mit dem Bike Verkabeln, was nicht nur im Falle eines Sturzes eminent wichtig ist, sondern auch beispielsweise beim Tankstop und zwischendurch hab ich auf Langstrecke ein bissel Musik.
Strom kommt von einer Zigarettenanzünder Steckdose, darin steckt ein USB Adapter in welchem dann das Ladekabel des Pocket PCs steckt. Der USB Adapter ist dann zugleich auch auf dem Platz für die Ladung des Handys zuständig.
Das Ganze System ist vom Kostenfaktor her recht überschaubar gewesen, es hat keine 40€ gekostet. Der Pocket PC ist aus der Bucht, kam irgendwas um die 25€. Der FM Transmitter war preiswert bei Pearl und dann kommt noch Zigarettenanzünder und USB Krempel.
Auf dem Pocket PC lassen sich übrigens auch noch mehr Sachen machen, beispielsweise PDF´s betrachten, also E-Books im PDF Format Lesen.
Praktisch wenn man das Reparaturhandbuch (Clymer , Haynes, Explosionszeichnungen) mitnimmt...
Als Pro für diese Lösung ist unbedingt der Kostenfaktor zu nennen. Es tut nicht wirklich weh, wenn man damit mal aufs Maul fliegt, oder einer versucht das Ding zu klauen.
Nachteil: Kontrolleuchten sind nicht wirklich mehr erkennbar, deswegen überlege ich die Ölwarnleuchte, welche ja de facto die einzige sinnvolle ist, mit einer Piezo Krawallfäpe zu koppeln...Die Blinker seh ich ja am Lenkerende und ob ich Neutral drin habe, interessiert nur im Stand beim Anlassen....Fernlicht ist nun auch nicht unbedingt wegen der Kontrolleuchte besser erkennbar. Manch ein Merkbefreiter merkts nie, daß der den Blender an hat.
Das Navi verdeckt den Tacho und den Drehzahlmesser jeweils zur Hälfte. Oberhalb von 120km/h und den Drehzahlmesser unter 4500U/min. Beides ist aber sekundär, denn den Tacho braucht man eigentlich nur unterhalb von Tempo 100 um nicht die fröhliche Bettelkelle zu erwischen, desweiteren hat man ja die Anzeige der Geschwindigkeit in der Ecke per GPS nochmals, wenns schneller wird und den Drehzahlmesser braucht man so auch nicht unbedingt, oder nur bei Beschleunigungsorgien, damit man nicht zu doll ins Rote dreht.
Ich häng mal Bilder meiner Bastellösung an.
Zuerst einmal ein Bild von der recht massiven Brodit Halterung, ohne Schutztasche. Wie man erkennen kann hat man das Ganze System mit einer Rändelschraube im Nu ab und angeschraubt.
So siehts Navi am Lenker seitlich fotografiert aus.
Hier sieht man das quasi aus Fahrersicht. Das teilweise Verdecken. Wobei das aus Fahrersicht in Augenhöhe nicht so schlimm wirkt wie beim Knipsen. Der FM Transmitter ist unten gut erkennbar. Die Position ist nahezu perfekt, einfach weil man den Blick eh immer mal auf die Instrumente schweifen lässt.
Der PDA hat so angebaut auch ausgedehnte Regenfahrten gut verkraftet, beispielsweise die 330km von Engeln nach Halle voriges Jahr. Es gibt nix zu meckern navigiert mich recht zuverlässig und kostet nicht die Welt. Ich muss mich nicht verkabeln, kann jederzeit vom Bike absteigen ohne an dusselige Stecker denken zu müssen, bekomme Anweisungen (Aktuell von Niels) über die Kopfhörer angesagt...Was braucht man mehr?