Wie Hans es schon vorweg genommen hat, sind wir am sonntag ein ganzes stück weiter gekommen
so sahs dann sonntagskurz vor schluss der arbeiten aus. Den Motor haben wir nach demontage des stators, der kupplung und einigem gegrübel über der frage, welche kabel nun wo loszumachen wären (weil das eine oder andere iwo festgerostet ist) herausgehoben bekommen. zwischenzeitig hing das leben des motors am seiden faden äääh seidenlappen im rahmen
Zugegeben, wir haben ihn etwas abgespeckt um ihn mit sicherheit herausheben zu können
am ende war er dadurch erstaunlich.. schlank und behände
:
Mein armes gemüse... so nackt und entblößt tat sie mir fast schon richtig leid...
Drum nutze ich die gelgenheit, einen teil unserer schafferischen pause aufs essen wartend, zu putzen. Ganz richtig, zu putzen! an stellen, an die man sonst nicht rankommt. neben tonnen an straßendreck und diversem angesammelten, verwelckten Grünzeugresten offenbarte sich glücklicherweise keine versteckte rostselle
Dafür sahen die 3 Motorhalteschrauber aber gresslich aus. Ab dem kopf abwärts total vergammelt. Hans hatte leider keine hadequat kompakte drahtbürste da zum reinigen und auch nix zum konservieren von rost da. werde ich von zu hase das nächste mal mitbringen. Hans' bemerkung zu meinen bemühungen war sinngemäß: der aufwand lohnt nicht, lieber neukaufen. was ich da vorhätte bzw täte wäre reine passionsache. Ich nehms als kompliment
Aber Hans: ich habe keine erstazschraube neu und ich möchte zwecks erhalt dieser bauteile nicht wieder herausnehmen müssen und tauschen müssen. Einmal gut konserviert und haltbargemaht und sie werden meinen besitz über die maschine überleben
Während andere bikes samt fahrer völlig von der dunkleen seite verschluckt werden, zeigte mir mein nähmaschinenmotörchen wiedermal die kalte schulter und ließ uns dabei seine dunkle seite entdecken. Die Prüfung auf herz und nieren wollte er uns erst verweigern, gab dann aber klugerweise nach. Hans hätte ihn sonst mit einem finger unter den tisch geflucht/bedroht, wie jene eine schraube des rechten motorseitendeckels am tag zuvor
Oben rum sah alles zufriedenstellend aus für unser verständnis. Die metalldichtungen des kopfes gingen freiwillig ohne zerreisen oder einreißen auseinander, als wären sie grade neu übereinandergelegt worden
Entgegen allen Motorseitigen Trotzes hatte er diese positive überraschung dargeboten. Da wir einen gang eingelegt hatten und die kurbelwelle still stand, kam mir der gedanke: warum merken wir uns nicht die nockenwellenstellung, anhand der nasenposition des ritzels und sparen uns so das motoreinstellen.? Hans hat noch immer zweifel ob das klappt. wir haben den motor nicht auf ot gestellt, daher wäre eigentlich eine neu einstellung der ventile etc fällig. Um diese these nicht bei einem fehlschlag in einem motorschaden münden zu lassen, haben wir uns auf einen manuellen, sachten probelauf geeinigt, sobald alles dafür nötige zusammengebaut wäre. DOch das testen wir beim nächsten mal (hoffetnlich) aus. noch sind wir ja nicht soweit
Eine weitere postive Überraschung seitens des Motors war, dass die zylinderfußdichtungen ohne die Haltebolzen die zylinderlaufbuchsen ohne probleme halten konnten ohne verrutschen. wir gingen bis dahin von einem zwangsläufigen tausch aus. da diese vorher dicht waren und an ort und stelle geblieben sind, werden sies wohl auch noch bis auf weiteres sein
Somit sind also nurnoch zwingend die dichtungen der großen motorseitendeckel neu fällig zur montage nach beendeter überholungsarbeiten. Mein bike und ihr nähmaschinenmotörchen... eine kuriosität für sich
Dann gings an die prüfung der steuerkettenführungen. Was dabei zum vorschein kam hätte für den ein oder anderen schrauber bzw mechaniker schon horrorfilmcharakter gehabt
: (links neu, rechts aus dem motor geholt)
Als neuteil und gebrauchtteil nebeneinander liegen sah, konnten wir nicht fassen, dass ich mit derart schrottigen führungen ca 6000km zurückgelegt hatte. sogar nach spanien runter in zügigem tempo und zurück über die auf der virago ehrfurchteinflößenden pyrineén und dem französischen zentralmassiv. Die spannsciene war sowas von fällig. Die kette hatte sich unter dem enormen druck des falsch eingebauten spanners einen weg gesucht, dem druck zu entgehen. dabei verzog sie zur seite, die schiene verzog ebenfalls und im laufenden betrieb rieb die kette die schiene bis afs metall stellenweise auf. daher wohl das metallische, ventilklickern-übertönende klickern, als kettenglieder auf schienenmetall knallten. Bis dato tat man die vermutung meines vaters und mirbezüglich der schienen für spinnerei ab. wenn ich diese schienen betrachte, wird mir angst und bange; hätte ich den motor nicht zerlegt sondern weiterhin nur ständig ventile geprüft (obwohl die schon 3 mal von meinem kfz-meister-Onkel für perfekt eingestellt befunden wurden)... wie das hätte böse enden können...
Überraschenderweise waren die führungsschienen absolut intakt geblieben, ohne ausschliffe oder ausbrüche. der jüngeren schiene steht sie absolut in nix nach. dennoch haben wir sie gegen jüngere gebrauchte ersetzt.
Zur Info: diese führungsschiene für die steuerkette, nicht die spannschiene, sind laut yamaha-händler für die xv 125/250 absolut nicht mehr neu zu bekommen!!! Falls die je mal getauscht werden muss, kann man nurnoch gebrauchte verbauen!!
Uns beschlich nach dem ersten schreck die ungewissheit über den zustand der verbliebenen hinteren schienen. und auch hier war die führungscshiene intakt und gegen ein laufjüngeres erstazteil vorsichtshalber getauscht worden (wenns schonmal da is). Die spannschiene hingegen optimistischer spekulationen in noch schlimmeren zustand als die des vorderen zylinders:
Nach einigem gefrickel und hin und her, sind nun die neuen führungen verbaut und die zylinderköpfe innen komplett wieder drauf. So langsam rückt das ende der motorrevison näher. Erste Fazits ließen sich schon ziehen:
Sollte man die steuerkettenspanner jemals voll ausgefahren in den motor zwingen, wird auf jeden fall ein spannschienenwechsel fällig, sollte man mit diesem misstand unterwegs gewesen sein. Das von mir oftmals beschriebene laute und überseutliche metallische klickern, ist die konsequenz aus diesem misstand, nachdem die spannschiene schon gelitten hat. Es übertönt deutlich das klickern der ventile und klingt wie das klickern von industriellen webstühlen (mir ist heute morgen wieder eingefallen woher ich dieses geräusch kannte: ich habe mal eine doku über industrielle textilherstellung im fernsehen gesehen. dort hat es sich in mein gedächtnis gebrannt). Im schlmmstfall hätte die steuerkette reißen können, was danach unmttelbar passiert, dürfte allen klar sein. im weniger schlimmen fall längt sich die kette nur übermäßig und wäre zu tauschen.
Auch hier wieder eine info die ich vom Yamaha-händer habe: Steuerketten werden im zubehör endlos und ungeschlossen, also mit zu schließendem kettenschloss geliefert. nur die original von yamaha hingegen werden schon geölt und geschlossen geliefert!!!
ich habe echt schwein gehabt, dass die beiden letzten fälle nicht eingetreten sind. das wäre wirklich teuer geworden... Aus der sache habe ich ua gelernt, nicht voreilig das lesen einer montage anleitung bis zu ende zu unterbrechen aus eifer und vorfreude, quasi fertig zu werden.
LG
Alex