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Registrierungsdatum: 30. November 2017

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Dein Bike: XV535 bj.95

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1

Donnerstag, 14. Dezember 2017, 08:48

Stoßverbinder 15 KVA?

Hallo, eine kurze und vielleicht dämliche Frage, aber mich beschäftigt sie:
Ich habe den Kabelbaum meines Motorrads verlängert und benutzte dabei klassische rote isolierte Stoßverbinder mit Kleber innen. Jedoch musste ich feststellen, dass ein 25er Pack im Geschäft weitaus teurer war, als ebay. Nachdem ich aber alles schon eingebaut habe, ist mir aufgefallen, dass meine ebay Verbinder nur bis 15KVA zugelassen sind, wobei die aus dem Geschäft für bis zu 30KVA vorgesehen sind.

Nun meine Frage: kann ich dadurch einen Kabelbrand bekommen, weil das Motorrad vielleicht mehr KVA erzeugt/hat, als meine Stoßverbinder aushalten?

LG

Zwilling

unregistriert

2

Donnerstag, 14. Dezember 2017, 12:17

Die Angabe KVA bezieht sich auf dei Leistungübetragung über das Medium (eigendllich ein Begriff aus der Leistunerstellung / Generatoren)
Mann nimmt die Wirkleistung und die Blindleistung zusamme, was die Scheinleistung ergibt. Diese Verhälinmässige Differenz nennt ma Cis Phy Faktor.
Meien Generatoren die ich überwache haben eien Faktor von 0,95. D.h. bei angebene Wirkleistung von 265 KW ( das sind bei 231 V schlappe 1147 A ;-) also Armdicke Leitungen ) 278 KW Generatorleistung (odder 335 KW benötigte Motorleistung des Kraftwerkes)

Bei der Berechnung der Leistungsübertragung von solchen Muffen geht man von einem CosPhy Faktor von 0,8 aus, da heist dein Stossverbinder kann bei 15.000 A efektiv sicher 12.000 A übertragen.
Ich glaube nicht, dass du solche Ströme am Mottorad hast......

Lieder hat diese Betrachtung einen akademischen Fehler: Der Leitungsquerschnitt und somit die höchste Leistungübertragung wird dabei ausser acht gelassen !
Bezogen auf den Leitungquerschnitt gehe von der übertragenen Leistung aus:
Bei einer Volt Spannung könntes du theoretisch 12.000 A übetragen, was eine Übetragungsleistung von 12000 W enspricht.
Bei einer Spannung von 12 V wären das dan 1000 W Leitungsübetragung, was eine Leitungsbelastung von 83 A währen.
Das passt dan auch besser zum Kabelqierschnitt von 2,5 mm.
In der KFZ Brachen gibt es Empfehlungen, bis weche Last ein Kabel ohne Schaden zu nehmen dauerhaft übertragen kann (das git somit auch für die Kupplungen)
»Zwilling« hat folgende Datei angehängt:
  • Kabel.JPG (29,07 kB - 74 mal heruntergeladen - zuletzt: 10. November 2021, 13:54)

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Dein Bike: XV1100 3LP mit deutlich über 350.000km, Suzuki GSF1200 Bandit und Honda MTX 80C

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3

Donnerstag, 14. Dezember 2017, 14:59

Zwilling, die Liste sollte in die Datenbank. Bitte möglchst um die Werte für 0,5 und 0,75mm² ergänzt, die wir ja mannigfaltig in den Kabelbäumen der Mopeds finden.

Diese Liste sollte man mal den Leuten unter die Nase halten, die mit besseren "Klingeldrähten" Starthilfe versuchen...

Hoffentlich wird sicher so mancher "Dreiaugen" Bastler blass wenn er erkennt, daß die dünne 0,5mm²/0,75mm² Lichtleitung effektiv nur rund 5-8A übertragen kann, er aber mit seinen direkt und per Stromdieb angeklemmten 2 Zusatzscheinwerfern a 60W gleich mal eben 10 A extra zu den 5 draufjallert, die der Hauptscheinwerfer eh schon zieht...und er strickts dann um auf Relais....
Wer Andern eine Bratwurst brät, hat meist ein Bratwurstbratgerät ! :71:

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Dein Bike: XV535 bj.95

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4

Donnerstag, 14. Dezember 2017, 23:19

Zwilling, das ist eine verdammt gute Erklärung! Ich danke dir dafür ungemein! Die Tabelle habe ich mir ausgedruckt und hänge sie in meine Garage.

Mr.Eierhals, deine Antwort ist die perfekte Ergänzung! Ich habe bei ebay 0,75mm² und 1,0mm² Litzen gekauft, weil ich nicht genau wusste, welche in meinem Motorrad verbaut waren. Nachdem ich die abisolierten Litzen verglichen habe, sah man relativ gut, dass die 1,0mm² Litzen etwas größer/dicker waren, als die Motorradeigenen. Die Kabel vom Scheinwerfer habe ich mit 1,00mm² verlängert, wobei ich die meisten anderen dann mit 0,75mm² verlängert habe. Das sollte dann wohl alles in Ordnung sein.

Meine Motorradbatterie hat 12 Ampere. Wenn ich den Zahlen in deiner Tabelle mal eine Koherenz entnehmen würde, käme ich darauf, dass ein Kabeldurchmesser von (natürlich innen) 0,75mm² für etwa 11,75 Ampere ausreicht. Spielraum mit Stromdieben bleibt da werkseitig wahrscheinlich kaum..Wenn Mr.Eierhals aber mit seinen 5-8 Ampere recht hat, so frage ich mich, weshalb der originalbaum verdammt viele 0,75mm² Kabel hat?

Danke!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »xv535beste« (14. Dezember 2017, 23:22)


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5

Freitag, 15. Dezember 2017, 03:54

Weil ein Scheinwerfer mit 60W rund 5 A zieht was dann in 0,75mm² welches ca 8A durchleiten kann dann wiederum völlig ausreichend dimensioniert ist... Nur eben ausschließlich für EINE derartige LAMPE. ( 60W:12V = 5A) Ganz einfache Mathematik. Das simple Ohmsche Gesetz.
Du kannst dir sicher vorstellen, was einige sich da für Kabelbaum Drahtheizungen gebaut haben wenn sie mit 3 Scheinwerfern direkt angeklemmt an die Lichtleitung, also ohne Relais dazwischen, gar noch mittels Stromdieben, herumfahren.

Nimmst Du diverse Klemm und Steckverbinder, oder Lampenfassungen und deren entsprechenden (Gammel) Widerstände und Spannungsverluste mit in die Rechnung, dann ists effektiv bei den dünnen Drähten echt nicht wirklich mehr was da drüber gejagt werden kann ohne daß die Leitung sich über Gebühr erhitzt oder die Leitungsverluste derart groß werden, daß nicht genug am Ende ankommt.
Wir wollen zudem vermeiden, daß die Kabel im Fahrzeug sich überhaupt erhitzen. Also planen wir immer bei derartigen Basteleien konservativ mit ein paar Ampere weniger als maximal möglich für dieses Kabel wäre und wenn wir uns mit irgendeinem Verbraucher am Limit eines Kabelquerschnittes bewegen, dann nehmen wir eben das nächst Größere...einfach um die Erhitzung zu Vermeiden und wie überall, man kann nicht genug Reserven im System haben.

Und das heißt eben in der erlebten Praxis das Ganze auf eine ganz einfache Formel zu Bringen. Wir basteln eben am Moped eher mit Drahtstärken zwischen 0,5 und 1,5mm². Hier nimmt man der Einfachheit halber einfach den Kabelquerschnitt x 10 über den Daumen und man hat in etwa die Sicherung und die Leistungsaufnahme, welche man verbauen kann.

Kabelquerschitt 0,5mm² = 5A ; 0,75 =7,5 also ~8A, 1mm² = 10A ; 1,5mm² = 15A.

Bei den dickeren Strippen ab 2mm² muss man jedoch aufpassen, die können sich nach der Formel nicht mehr über den Daumen peilen lassen, da muss man teils erheblich kleiner gehen.
2,0mm² werden auch bloß mit 15A abgesichert, 2,5mm² = 20A und über 20A wirds dann noch konservativer, 4mm² bekommen eine 25A Sicherung und 6mm² eine mit 30A. Größer als 6mm² wirds bei uns am Moped eher selten.

Will man wissen wieviel Watt diese jeweilige Sicherung maximal zu Meistern in der Lage ist, dann nimmt man einfach die Ampere x 12 und hat die entsprechende Leistung.
Was eben bei 5A =60W, 8A=96W, 10A =120W, 15A =180W, 20A = 240W (was fast der Maximalleistung der Lichtmaschine der XV1100 entspricht), 25A =300W und 30A = 360W heißt.
Jeder Verbraucher hat eine Angabe in Watt. Eine Blinkerbirne 21, eine Rücklichtbirne 5, Standlicht 10W....etc.pp.

Mit der Faustformel bei den Kleinen Kabeln hat man genug Reserven und die Gewissheit, daß die Sicherung das Glied in der Kette ist ,welche zuerst durchbrennt...Man weiß wieviel Watt man an so einen Klingeldraht hängen kann und im Falle eines Falles haut es die Sicherung heraus ehe die Kabel aus den Isolierungen schmelzen!

Der verantwortungsvolle Schrauber wird also eher konservativ herangehen, der muss als Konstrukteur sich nicht den Zwängen der Pfennigfuchser vom Einkauf beugen, welcher dann eben lieber ne Runde dünner verbauen lässt, damit er beim Kabelbaum noch mal 5€ gespart hat auf Grund der dünneren Drahtstärken.

Seriennah findet man mitunter auch 10A Sicherungen bei Kabeln von 0,75mm² Dann ist man aber am absoluten Limit dieser Drähte und nimmt bei entsprechenden Verbrauchern mit fast 10A Dauerbelastung möglicherweise bereits ein "Deutlich Handwarm" in Kauf. Gleichzeitig hofft man auf Konstrukeursseite, daß diese 10A eben niemals komplett auf Dauer bis zum Limit abgerufen werden... Gleiches gilt bei 1mm² Kabeln die mit 15A abgesichert sind...

Im Umkehrschluss sollte man aber auch bei jeglicher Bastelei immer daran denken, daß man eben diese dünnen Drähte nicht überlastet durch zusätzlich angeschlossene Verbraucher. Da wo nur eine Birne geleuchtet hat, original, da macht es keinen Sinn bei gleichem Kabelquerschnitt einen Doppelscheinwerfer zu Befeuern. Da brauchts eben 2x den dünnen Draht, oder gleich einen richtig dimensionierten. Oder gar Kollege Dreiauge per Stromdieb anzuklemmen. Ganz übel in dem Zusammenhang ists übrigens, eine 10A Sicherung einfach mal durch eine 20er zu ersetzen....was ja viele Edelbastler tun, obwohl sie jetzt ein arges Problem in diesem Stromkreis haben und ihnen durchaus die Karre deswegen abfackeln kann.
Wer Andern eine Bratwurst brät, hat meist ein Bratwurstbratgerät ! :71:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mr.Eierhals« (15. Dezember 2017, 04:03)


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6

Sonntag, 17. Dezember 2017, 21:07

Sehr tollte Erklärung, Mr.Eierhals!

Eure Tipps habe ich mir schön abgetippt inkl. Rechenwege und Tabellen etc. und habe sie mir an die Garagenwand geklebt! Saubere Erklärung, damit sollte nichts mehr falsch laufen! Das wichtigste ist, dass nun mein Kopf erleichtert ist, dass die Kabeldurchmesser allesamt in Ordnung sind. Unbezahlbar. LG
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